Rezension: King of Scars – Thron aus Gold und Asche (Leigh Bardugo)

Leigh Bardugo - King of Scars: Thron aus Gold und Asche
(Copyright Cover: Droemer-Knaur Verlag / Copyright Foto: Das Bambusblatt)

„King of Scars – Thron aus Gold und Asche“ von Leigh Bardugo ist der Auftakt einer weiteren Reihe aus dem GrishaVerse, die ebenfalls wie „Das Lied der Krähen“ und „Das Gold der Krähen“ als Duologie veröffentlicht werden soll.
Es erschien am 29. Januar 2019 – wie die anderen Bücher im Droemer-Knaur Verlag.

„Freibeuter. Soldat. Bastard. Überlebender. Herrscher.“
Dies sind die ersten Worte, die man auf der Rückseite des gänzlich in Gold gefassten Buches liest und sie treffen äußerst gut auf den Protagonisten der Geschichte zu.
Wir haben Nikolai Lantsov ja schon in der Grisha-Trilogie kennengelernt und auch in „Das Gold der Krähen“ hatte er seinen Auftritt. Nun bekommen er und die Leser endlich das, was sich die meisten Fans vermutlich gewünscht haben.
Eine Geschichte über Nikolai aus seiner Sicht. Und wie man es von Leigh Bardugo gewohnt ist, auch aus der Sicht einiger anderer Charaktere.
Seit ein paar Jahren ist der blutige Bürgerkrieg, den der Dunkle in der Grisha-Trilogie hervorgerufen hat, nun vorbei, doch die Auswirkungen sind noch immer zu spüren.
Nikolai wurde zum Zaren von Ravka gekrönt, aber damit enden seine Probleme keineswegs. Noch immer gibt es auch andere Anwärter auf den Thron, angebliche Lantsov-Erben, und Nikolais Stellung ist als Bastard alles andere als gefestigt. Sein Vorteil sind seine Verbündeten, seine Intelligenz und sein unbändiger Wille, sein Land zu retten und vor einem weiteren drohenden Krieg zu bewahren.
Dafür tut er alles und dafür muss er auch das dunkle Geheimnis verbergen, das er seit dem Bürgerkrieg mit sich herum trägt. Denn seit der Dunkle ihn gefoltert hat, ist ein Teil von dessen Macht in Nikolai zurückgeblieben und nun kämpft er mit diesem Monster in sich.
Die mächtige Grisha Zoya, die wir auch bereits aus der Trilogie kennen, hilft ihm dabei und kettet ihn deswegen jede Nacht an sein Bett, da ihn das Monster in unregelmäßigen Abständen im Schlaf überkommt und von seinem Körper Besitz ergreift.
Während Nikolai und Zoya für dieses Problem eine Lösung suchen, müssen sie sich gleichfalls mit der Politik herumschlagen. Zoya ist der felsenfesten Meinung, Nikolai solle endlich heiraten, um für einen Erben zu sorgen – gerade wegen des Monsters. Nikolai ist absolut dagegen, lässt sich aber dennoch überreden und ruft alle möglichen Verbündeten zu einem Fest in die Hauptstadt.
Dass dies nicht ganz so perfekt laufen kann, wie er und Zoya sich das erhofft haben, dürfte abzusehen sein.

Nachdem ich Nikolai in der Grisha-Trilogie kennenlernen durfte, habe ich sehnsüchtig darauf gewartet, endlich auch „King of Scars“ lesen zu können. Was nicht bedeuten soll, dass mir die Krähen-Duologie keinen Spaß bereitet hat, ganz im Gegenteil. Sie ist ebenso großartig wie der Rest und für das Verständnis auch absolut von Vorteil. Aber „King of Scars“ war eben das, worauf ich gewartet habe. Und dementsprechend waren meine Erwartungen an dieses Buch sehr hoch. Ich muss aber zugeben, die konnte es auch absolut erfüllen.
Nikolai ist und bleibt einfach ein unfassbar charmanter und sympathischer Charakter, selbst aus seiner eigenen Sicht. Im Grunde sorgt diese nur dafür, dass man einen tieferen Einblick in seine Gedanken und sein Gefühlsleben bekommt und auch ihn mal verzweifeln sieht, obwohl er sogar vor sich selbst immer ein gewisses Maß an kühlem Kopf zu bewahren versucht.
Zoya, die in der Grisha-Trilogie immer arrogant wirkte und zu der ich dort keinen richtigen Draht finden konnte, hat mich hier auch sehr schnell von sich überzeugt.
Und auch Nina aus den Krähen kommt wieder vor und bekommt auch hier ihre eigenen Kapitel. Allerdings hält sie sich von den anderen beiden entfernt an einem gänzlich anderen Ort auf, nämlich in Fjerda.
Alle drei Hauptfiguren machen eine Charakterentwicklung durch und auch, wenn ich zu Beginn nicht wirklich den Sinn hinter Ninas Geschichte in diesem Band gesehen habe in Bezug auf den Zusammenhang mit Nikolai, macht es am Ende doch Sinn und war ebenso spannend wie der Rest.
Und diese drei bleiben bei weitem nicht die einzigen vertrauten Gesichter, die wir hier wiedersehen.

Zum Schreibstil kann ich nur sagen, dass er gleichbleibend gut ist und man auch an ihm schon jeden Charakter ganz gut erkennen kann. Sie haben alle ihre eigene Art, ihre Geschichte zu erzählen.
Manche Dinge und Wendungen in der Story waren vielleicht vorhersehbar, aber meiner Meinung nach hat das der Geschichte selbst keinen Abbruch getan. Und auch kaum der erzeugten Spannung.

Das Cover reiht sich perfekt in die der anderen Bücher des GrishaVerse ein und das obwohl es auf seine eigene Art so ganz anders ist. Völlig in Gold gehalten passt es mit dem Symbol der Lantsovs perfekt zu einem reichen Zaren, aber allein schon der Titel und die drei Krallenspuren darunter weisen daraufhin, dass der Zar mit vielen Dämonen zu kämpfen hat.
Wie man es gewohnt ist, findet man im Inneren eine Karte der Welt, die mir mit jedem Buch detaillierter und liebevoller gestaltet erscheint, ebenso wie die Auflistung aller Grisha-Orden. Passend zum schwarzen Buchschnitt gibt es auch innen die eine oder andere graue Seite und das Buch ist in zwei Teile gespalten. „Der Ertrinkende“ und „Die Hexe im Wald“.

Mein Fazit

Mit „King of Scars“ schafft Leigh Bardugo ein weiteres Mal eine großartige Fortsetzung ihres GrishaVerse und dank Nikolai sicherlich eine, auf die sehr viele Fans lange gewartet haben. Wir erfahren endlich, was aus dem charmanten, intelligenten und mutigen Prinzen von Ravka geworden ist und das ist mit Sicherheit eine spannende Geschichte.
Ich hatte sehr hohe Erwartungen an dieses Buch, doch die konnte es im Grunde auch alle erfüllen. Wann immer Zeit war, habe ich weitergelesen und mochte es gar nicht mehr aus der Hand legen.
An manchen Stellen mögen die Wendungen vorhersehbar sein, aber dennoch blieb die Geschichte immer spannend und lesenswert, nicht zuletzt natürlich wegen der tollen Charaktere. Insbesondere Nikolai und Zoya sind großartig.

Geschrieben von Roberta

Linksektion

Verlagsseite des Buches
„King of Scars – Thron aus Gold und Asche“ bei Thalia*

Unsere Rezension zu „Grisha 01 – Goldene Flammen“
Unsere Rezension zu „Grisha 02 – Eisige Wellen“
Unsere Rezension zu „Grisha 03 – Lodernde Schwingen“

Unsere Rezension zu „Das Lied der Krähen“
Unsere Rezension zu „Das Gold der Krähen“

Unsere Rezension zu „Rule of Wolves“

Unsere Rezension zu „Die Sprache der Dornen“
Unsere Rezension zu „Die Leben der Heiligen“

Unsere Rezension zur Serie „Shadow and Bone – Legenden der Grisha: Staffel 1“

Hier auf dem Blog von Roman-Tipps findet Ihr eine weitere Meinung zu „King of Scars – Thron aus Gold und Asche“.

14 Kommentare zu „Rezension: King of Scars – Thron aus Gold und Asche (Leigh Bardugo)“

Hinterlasse einen Kommentar