Rezension: Das gefälschte Siegel – Die Neraval-Sage 1 (Maja Ilisch)

Maja Ilisch - Das gefälschte Siegel (Die Neraval-Sage 1)
(Copyright Cover: Hobbit Presse bei Klett Cotta / Coypright Foto: Das Bambusblatt)

Mit „Das gefälschte Siegel – Die Neraval-Sage 1“ erschien am 28. Februar 2019 das High-Fantasy-Debüt der deutschen Autorin Maja Ilisch. Die 482 Seiten starke Geschichte bildet den Auftakt zu einer Trilogie aus der Hobbit Presse bei Klett-Cotta.

Kevron ist ein begnadeter Fälscher, doch seit sein Zwillingsbruder Kay ermordet wurde, haben seine Angst und seine Alkoholsucht ihn fest im Griff. Bis eines Tages der Königssohn Tymur vor ihm steht und einen Auftrag für ihn hat. Tymurs Vorfahr Damar bannte vor tausend Jahren einen mächtigen Erzdämon mithilfe der Zauberin Ililiané in eine Schriftrolle, doch nun besteht Grund zur Sorge, dass der Dämon entkommen konnte.
Kevron soll feststellen, ob das Siegel noch das Original ist und findet sich schließlich an Tymurs Seite auf einer Reise ins Ferne Nebelreich wieder. Begleitet werden sie dabei von dem ehemaligen Steinernen Wächter Lorcan und der jungen Magierin Enidin.

Die vier Gefährten sind ein bunt zusammen gewürfelter Haufen und müssen sich erst einmal aneinander gewöhnen. Kevron hat eigentlich gar keine Lust auf diese Reise, Lorcan ist schweigsam und begleitet sie vor allem aus Treue zu Tymur, Enidin kann bis auf den Prinzen, in den sie sich prompt verguckt, eigentlich niemanden aus der Gruppe leiden. Und Tymur versucht, mit seiner geschwätzigen Art alle einander näher zu bringen.
Nach und nach gelingt ihm das, doch die Gefahr, dass der Dämon bereits von einem von ihnen Besitz ergriffen haben könnte, allem voran von Tymur selbst, hängt wie eine dunkle Gewitterwolke über ihnen und sorgt immer wieder für Misstrauen, bis man als Leser selbst nicht mehr weiß, wem man Glauben schenken kann. Noch dazu lässt Tymur seine Gefährten über ihre Mission im Unklaren und erzählt ihnen widerstrebend teils unterschiedliche Varianten.
Dass man dabei Kapitel sowohl aus Kevrons und Lorcans, als auch Enidins Sicht hat, niemals aber aus der von Tymur, steigert nur das Misstrauen des Lesers dem Prinzen gegenüber.
Allerdings zeigen alle vier Figuren Stärken und Schwächen und mit der Zeit mag man sie immer mehr. Nur Enidin macht es einem mit ihrer herablassenden und arroganten Art nicht allzu leicht. Zu oft zieht sie über Kevron her, der bereits zu Beginn der Geschichte eindeutig einer der Sympathieträger ist. Oft ist sie einfach sehr naiv und trägt nicht viel zum Vorankommen der Mission bei, doch auch sie lernt mit der Zeit und öffnet sich den anderen gegenüber ein bisschen.

Die Handlung selbst scheint in der ersten Hälfte des Buches angenehm dahin zu plätschern und nimmt erst ab der Mitte langsam an Fahrt auf. Das macht allerdings überhaupt nichts, da die Geschichte wirklich sehr von den Charakteren lebt. Und auch die Handlung hat eindeutig ihre spannenden Momente, nicht erst im Finale.
Eine in sich abgeschlossene Handlung darf man bei diesem Trilogie-Auftakt jedoch nicht erwarten, da man mit einem gemeinen Cliffhanger zurückgelassen wird, nach dem man den zweiten Teil am liebsten sofort zum Lesen in den Händen halten würde.

Mein Fazit

Zusammenfassend kann man sagen, dass Maja Ilisch mit „Das gefälschte Siegel“ ein wirklich guter Fantasy-Roman gelungen ist, der eine spannende Trilogie verspricht, die vor allem sehr viel Wert auf ihre Charaktere und deren Entwicklung legt. Der Schreibstil ist bildlich und sehr angenehm zu lesen und mit dieser Mischung möchte man das Buch eigentlich gar nicht mehr aus der Hand legen.

Geschrieben von: Roberta

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Verlagsseite des Buchs
„Das gefälschte Siegel (Die Neraval-Sage 1)“ bei Thalia*

Unsere Rezension zum zweiten Teil der Neraval-Sage „Das gefälschte Herz“ findet Ihr natürlich auch auf unserem Blog.

Eine weitere Rezension zu „Das gefälschte Siegel“ findet ihr auch auf dem Blog Roman-Tipps.

7 Kommentare zu „Rezension: Das gefälschte Siegel – Die Neraval-Sage 1 (Maja Ilisch)“

  1. Hallooo Roberta,

    bin jetzt endlich dazu gekommen, deine Rezension zu dem Buch zu lesen – und das klingt doch wirklich spannend! 🙂 Ich hatte immer mal wieder gute und schlechte Meinungen zu dem Buch gelesen, weshalb ich da unsicher war, ob ich es lesen sollte oder nicht….und hatte mich dann auch erst dagegen entschieden. Aber nachdem ich deine Rezension gelesen habe, bin ich neugierig geworden, denn ein Buch wird – finde ich – hauptsächlich großartig durch die Charaktere, von denen hier ja das Buch anscheinend lebt. 🙂

    Ich wünsche dir noch einen schönen Sonntag!

    Viele Grüße
    Kristin

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    1. Hallooo,

      Dankeschön für Deinen Kommentar ❤️ Es freut mich sehr, dass Dir die Rezi bei Deiner Entscheidung helfen konnte! Und ich hoffe, sie hat keine falschen Erwartungen geweckt. Über Band 2 kann ich allerdings auch nur Gutes sagen 🙂
      Ich bin gespannt auf Deine Meinung 🙂

      Liebe Grüße ❤️

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