Rezension: Die Chronik des Eisernen Druiden 01 – Gehetzt (Kevin Hearne)

Kevin Hearne - Gehetzt (Die Chronik des Eisernen Druiden 01)
(Copyright Cover: Hobbit Presse bei Klett-Cotta / Copyright Foto: Das Bambusblatt)

Die bekannte Reihe „Die Chronik des Eisernen Druiden“ von Kevin Hearne erscheint in der Hobbit Presse / Klett-Cotta als Neuauflage. Der Anfang machte der erste Band „Gehetzt“ am 14.03.2020, der uns vom Verlag freundlicherweise als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt wurde.

Der junge, oder doch viel mehr alte, Druide Atticus lebt unter neuem Namen und mit neuer Identität in den USA, verborgen vor Elfen und göttlichen Wesen, die ihm seit Jahrhunderten hinterherstellen, um einen angeblichen Diebstahl zu sühnen.
Eigentlich so geschickt und ein wahrer Überlebenskünstler, hat Atticus seine Gegner allerdings unterschätzt. Göttliche Wesen sind doch in der Lage, das Internet zu gebrauchen, und sein neuer Name ist dem Alten viel zu ähnlich. Das und die Tatsache, dass der „junge“ Mann einen Laden führt, in dem er antike, gar seltene Bücher verkauft. Erneut sind ihm seine Feinde auf der Spur und ziehen nicht nur den Kelten, sondern auch dessen Hund mit ins Chaos.

Angelockt wurde ich durch mehrere Fakten.
Zum einen fand ich das Cover wirklich schön, zum anderen liebe ich die keltischen Sagen und benutze sie auch beim eigenen Schreiben gerne. Außerdem habe ich bei dieser Reihe einen spaßigen, kurzen Zeitvertreib erwartet.
Und genau diesen habe ich bekommen. Man merkt, dass der Autor sehr viel Zeit für die Recherche genutzt hat, denn auch wenn der Schreibstil äußerst locker ist – oftmals sogar zu flapsig und schnell – haben die Informationen Hand und Fuß und sind nicht einfach nur erdacht. Eine weitere schöne Sache sind die keltischen Namen und Ausdrücke, bei deren Aussprache durch ein Glossar hinten im Buch geholfen wird.
Bei den Charakteren ist es schwer, viel zu schreiben. Wir haben Atticus, der lange nicht so jung und unschuldig ist, wie er gerne vorgibt zu sein. Er ist sehr mächtig und hat es geschafft, äußerst lang zu leben. Auch war er mir als Leser sehr sympathisch und brachte eine gehörige Portion Humor in die Sache. Zudem ist er einer schönen Frau nie abgeneigt.
Die restlichen Figuren dagegen hatten nicht wirklich viel Tiefe bekommen, wodurch ich keine allzu große Meinung bilden konnte. Ausnahme hier ist der Hund von Atticus, Oberon, der mir allerdings sehr auf die Nerven fiel. Zu sehr erinnerte er mich an diese ganzen tierischen Begleiter in den meisten Disneyfilmen. Zu vermenschlicht. Außerdem half auch nicht die Tatsache, dass Atticus seinem Hund das Sprechen beigebracht hat. Was niedlich und vor allem lustig wirken sollte, war damit eher ein Kritikpunkt am Buch.
Genauso wie die Geschichte viel zu schnell abgehandelt war. Mir ist bewusst, dass es noch sehr viel mehr Bände gibt, der Zweite wartet hier auch schon darauf, gelesen zu werden, und ich möchte die Reihe unbedingt weiter verfolgen, aber das bedeutet nicht, dass die Geschichte, die im ersten Band fast abgeschlossen ist, so rasch abgehandelt werden muss.
Somit habe ich viele positive Aspekte zu „Gehetzt“, aber auch zwei starke Kritikpunkte.

Mein Fazit

Zu einem dünnen Buch kann ich nicht viel schreiben.
„Gehetzt“ kommt mit rund 352 Seiten daher und hat mir wirklich Spaß gemacht. Ich freue mich auf den zweiten Band und eigentlich auch auf die gesamte Reihe. Zumindest da habe ich auch noch einiges vor mir, wenn auch die Geschichte hier so schnell abgehandelt worden ist.
Der Schreibstil war flapsig und lustig, manchmal jedoch ein wenig zu sehr darauf konzentriert, flapsig und lustig zu sein. Dadurch wirkte es erzwungen und eher schlecht als witzig.
Mein allergrößter Kritikpunkt ist allerdings Oberon und seine klischeehafte Neigung nach Pudeldamen.
„Gehetzt“ ist demnach in meinen Augen genau das richtige Buch für all jene, die sich einfach nur unterhalten lassen wollen, nichts Langes oder Anspruchsvolles suchen und eventuell Lust auf eine längere Reihe haben. Der Humor und die Recherche waren überall herauszulesen und zu finden. Und Atticus hat als Protagonist auch Spaß gemacht.
Damit bekommt es von mir zwar eine kurze, doch positive Meinung und eine Kaufempfehlung.

Geschrieben von Judith


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Verlagsseite des Buches
„Die Chronik des Eisernen Druiden 01 – Gehetzt“ bei Thalia*

Unsere Rezension zum Nachfolger „Verhext“

2 Kommentare zu „Rezension: Die Chronik des Eisernen Druiden 01 – Gehetzt (Kevin Hearne)“

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