Rezension: Abby – Mit Butch Cassidy auf dem Outlaw Trail (Claudia Fischer)

Claudia Fischer - Abby: Mit Butch Cassidy auf dem Outlaw Trail
(Copyright Cover: Bogner Verlag / Copyright Foto: Das Bambusblatt)

„Abby – Mit Butch Cassidy auf dem Outlaw Trail“ von Claudia Fischer erschien am 01. August 2019, herausgegeben von Bogner Media & Packaging. Die 352 Seiten starke Geschichte ist für 14,99€ als broschierte Ausgabe erhältlich. Unser Exemplar wurde uns freundlicherweise von der Autorin selbst zur Verfügung gestellt.

Abby ist ein starkes junges Mädchen in einer Zeit, in der Frauen selten beweisen konnten, wer sie wirklich waren. Viele ergeben sich diesem Schicksal, so jedoch nicht sie.
Kurz bevor sie aus arrangierten Gründen heraus einen Mann heiratet, bei dem sie bereits vorher weiß, dass sie damit ihr Leben ins Unglück stürzt, haut sie ab und findet den Mut, nicht nur sie selbst zu werden, sondern sich auch vom Gesetz abzuwenden.
Auf einmal steht ihr die Welt nicht mehr entgegen, sondern liegt ihr zu Füßen. Gemeinsam mit ihren neuen Kameraden erlebt sie die Wildheit abseits der gebändigten Zivilisation und der eingefahrenen Verhaltensmuster. Neben diesen Erlebnissen bringt auch noch etwas ganz anderes ihr Herz wild zum Klopfen. Denn auf einmal ist sie auch frei, zu lieben.

Das Genre „Western“! Für alle, die noch nicht länger auf den Blog dabei sind, kann ich ja noch einmal ausholen, welche persönliche Geschichte ich damit habe, während Roberta bereits als Kind von ihrer Mutter herangeführt worden ist.
Western waren für mich früher immer etwas, das ich mögen wollte, aber nicht konnte. Diese langatmigen Filme …? Nein, danke!
Doch Roberta ließ nicht locker und so widmeten wir uns der Red Dead Redemption Reihe, die uns mit dem zweiten Ableger nicht nur überzeugen konnte, sondern auch meine bisherigen Lieblingsspiele einen Platz nach unten geschraubt hat. Wir spielen RDR2 sehr oft, sehr lang, sehr intensiv.
Damit lebte das Westerngenre bei mir auf. So sehr, dass ich selber gerade an einer Mischung aus „Historisch“ und „Klischee“ arbeite. Und so sehr, dass ich mich gleich um ein Exemplar von Abby bewerben musste.
Abby ist nicht nur historisch korrekt und verfällt dabei nicht in die gängigen Klischees, die Autorin pflegt auch noch Kontakt zu einem heute noch lebenden Verwandten von Butch Cassidy, nicht nur einer von Abbys Kameraden, sondern auch einer der Figuren in dieser Reihe.

Begeistert war ich vor allem von der Spannung in Abbys Leben und der Tatsache, dass es mal keine langgezogene Westerngeschichte ist.
Da ich selber natürlich Historisches mit Klischeevollem verbinde, sind es nicht die Schießereien, bei denen jemand mit einem Schrei vom Saloondach kippt, oder die Nutzung einer Gatling-Gun, die mich stören – andernfalls hätte RDR2 keine große Bedeutung in meinem Leben haben dürfen – aber bei Werken wie „Tage ohne Ende“ sind es einfach diese zum einen überlanggezogenen Momente, die dann auf der anderen Seite mit zu raschen Szenenwechseln kompensiert werden, die die meisten Westerngeschichten in meinen Augen anstrengend werden lassen.
Abby verzichtet tatsächlich auf solche Dinge und wirkt damit wie ein konstantes Werk und keine lose zusammengezimmerte Szenenansammlung.
Kritik habe ich hier tatsächlich eher an anderen Stellen zu äußern, denn erstens waren die Zeilenumbrüche und der Buchsatz (zum Beispiel keine eingerückten Absatzanfänge) sehr verwirrend, was vor allem in Dialogen noch dadurch unterstützt wird, dass nicht erwähnt wird, wer etwas sagt, noch dazu wurden mir die Namen zu oft erwähnt (besonders in Szenen mit nur einer Figur) und zweitens war Abby mir ein wenig zu „geschickt“. Ehrlich gesagt, fehlt mir tatsächlich das richtige Wort dafür, aber Abby ist in den meisten Szenen zu stark und damit ein wenig zu typisch, als dass ich einen ganzen Kontakt zu ihr hätte aufbauen können.

Diese Kritik soll jetzt aber nicht überladen sein und euch vom Kauf dieses Buches abhalten, denn meiner Meinung nach gibt es zu wenig gute Westernwerke und wie bereits erwähnt, ist es der erste Teil einer Reihe. Ich bin also gespannt, wie sich das alles in den nächsten Bänden weiterentwickelt. Sowohl die Geschichte als auch die Kritikpunkte.

Mein Fazit

Ganz ohne Schwächen kommt „Abby – Mit Butch Cassidy auf dem Outlaw Trail“ von Claudia Fischer nicht daher, dennoch kann ich für alle Westernfreunde eine Empfehlung aussprechen und bin selber auf die weiteren Teile gespannt.


Geschrieben von Judith


Links zu „Abby – Mit Butch Cassidy auf dem Outlaw Trail“

Website der Autorin

„Abby – Mit Butch Cassidy auf dem Outlaw Trail“ bei Amazon

Unsere Rezension zum Nachfolger „Abby – Totgesagte leben länger“

3 Kommentare zu „Rezension: Abby – Mit Butch Cassidy auf dem Outlaw Trail (Claudia Fischer)“

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