Rezension: Die Königin der Verdammten (Chronik der Vampire 3) (Anne Rice)

Anne Rice - Die Königin der Verdammten (Chronik der Vampire 3)
(Copyright Cover: Goldmann Verlag / Copyright Foto: Das Bambusblatt)

„Die Königin der Verdammten“ ist bereits der dritte Teil der Chronik der Vampire, geschrieben von der US-amerikanischen Schriftstellerin Anne Rice. Es wurde 1988 veröffentlicht und ist bei uns in Deutschland wie seine beiden Vorgänger im Goldmann Verlag erschienen.

„Die Königin der Verdammten“ knüpft relativ nahtlos an „Der Fürst der Finsternis“ an – oder besser gesagt: Es geht noch einmal um einige Tage in die Vergangenheit zurück. Denn dieses Mal erzählt zwar auch wieder Lestat die Geschichte von einem späteren Zeitpunkt aus, er lässt sozusagen aber auch andere Vampire zu Wort kommen, und nach seiner kurzen Einleitung werden wir direkt mit Marius und seinen Gedanken konfrontiert.
Lestats Rockmusik weckt Akasha, die Mutter aller Vampire, die daraufhin Enkil tötet und Marius im Eis einsperrt, ehe sie sich auf den Weg macht, die Vampire in ihrer Zahl stark zu dezimieren.
Aus „Der Fürst der Finsternis“ wissen wir schon, wie sie Lestat bei seinem Konzert rettet, aber wie erwähnt setzt „Die Königin der Verdammten“ vorher an.

Weltweit werden Vampire von einem Traum über rothaarige Zwillinge geplagt, während Akasha überall auf der Welt ihre Nachkommen verbrennt. All das erfahren wir, indem wir verschiedene Figuren begleiten, nicht alle davon Vampire. So treffen wir zum Beispiel Daniel Molloy, den Reporter aus „Gespräch mit einem Vampir“ wieder, der inzwischen an Armand geraten ist, über den wir in diesem Kapitel auch noch so viel mehr lernen.
Wir lernen Pandora kennen, eine alte Vampirin, die ebenfalls von Marius geschaffen und auch früher bereits erwähnt wurde. Khayman, einen der ganz Alten. Baby Jenks, einen Jungvampir, den ich eher als nervig empfand, obwohl ich verstehen kann, warum ihr Kapitel im Buch ist. Zusätzlich tauchen noch einige andere Vampire auf, deren Namen man hier und da bereits auch schon einmal gehört hat.

„Die Königin der Verdammten“ ist in mehrere Teile unterteilt und springt dabei zwischen der Gegenwart und der Vergangenheit hin und her. Man erfährt, was es mit den rothaarigen Zwillingen auf sich hat und wie die Vampire tatsächlich entstanden sind. Auch hier wird wieder deutlich, dass die Geschichte sehr auf den Betrachter ankommt, denn die Erzählung unterscheidet sich in einigen Punkten deutlich von dem, was Marius im vorherigen Band an Lestat weitergetragen hat.
Diese Geschichte, von der Vampirin Maharet erzählt, nimmt einen großen Teil des Buches ein, während sich alles um die Frage dreht, wie man Akasha aufhalten kann, ohne dass alle Vampire mit ihr sterben müssen.

„Die Königin der Verdammten“ ist eine gelungene Weiterführung von „Der Fürst der Finsternis“. Die Geschichte, die im Vorgänger schon gut aufgebaut wurde, findet hier einen sehr gelungenen Abschluss. Die meisten Kapitel des Buches sind wirklich interessant und spannend, im Grunde hat mir nur jenes über Baby Jenks nicht gefallen. Umso mehr habe ich persönlich mich über Daniels Kapitel gefreut (nicht zuletzt wegen Armand, der schon damals einer meiner Lieblinge war und auch heute noch ist) und über Marius‘ Sicht der Dinge, der ebenfalls zu meinen favorisierten Charakteren aus der Vampirchronik gehört.
Die Erzählart dieses Romans bietet eine unterhaltsame Abwechslung zu den ersten beiden Büchern der Reihe und erlaubt es der Autorin, die Geschichte von allen Seiten zu betrachten und dem Leser Informationen zu vermitteln, die sonst nicht möglich wären.
Natürlich spielt die Bedeutung der Unsterblichkeit noch immer eine Rolle, ebenso wie die Geschichte der Vampire, aber Ersteres rückt etwas in den Hintergrund und macht dabei anderen Dingen wie den Beziehungen der Figuren zueinander Platz. Ein weiterer wichtiger Punkt ist Akasha selbst, die nicht nur alle Vampire verbrennt, die nichts mit Lestat zu tun haben, sondern auch unter den Menschen für „Ordnung“ sorgen will. In entlegenen Orten schlachtet sie die Männer bis auf wenige ab, in dem Glauben, dass die Welt dann ein besserer Ort wäre. Damit zeigt sie sehr gut auf, wie schlecht Extreme sein können und dass Hass und Unterdrückung nicht eben diese Zustände auf der anderen Seite hervorrufen sollten.

Mein Fazit

Nun, da ich die Rezensionen zur Chronik der Vampire schreibe, möchte ich bei jedem Band am liebsten sagen „Dieser hier gefällt mir am besten“, dabei liebe ich die ersten drei Teile alle sehr und jeder von ihnen hat seine herausragenden Momente.
An „Die Königin der Verdammten“ gefällt mir einfach besonders gut, dass auch einmal die anderen Vampire zu Wort kommen und wie stimmig Anne Rice diese Geschichte mit der aus „Der Fürst der Finsternis“ zusammengeführt hat.
„Gespräch mit einem Vampir“ kann man zwar gut als eigenständiges Buch lesen, bekommt aber noch einmal sehr viel mehr Tiefe, wenn man auch die beiden Folgeteile kennt.
Ich würde diese Reihe immer wieder jedem ans Herz legen.

Geschrieben von Roberta


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Website der Autorin

Unsere Rezension zu Band 1 „Gespräch mit einem Vampir“
Unsere Rezension zu Band 2 „Der Fürst der Finsternis“
Unsere Rezension zu Band 4 „Nachtmahr“
Unsere Rezension zu Band 5 „Memnoch der Teufel“
Unsere Rezension zu Band 6 „Armand der Vampir“
Unsere Rezension zu Band 7 „Merrick“
Unsere Rezension zu Band 8 „Blut und Gold“

Unsere Rezension zu „Pandora“ aus der Neuen Chronik der Vampire

11 Kommentare zu „Rezension: Die Königin der Verdammten (Chronik der Vampire 3) (Anne Rice)“

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