Rezension: Märchenmond (Wolfgang & Heike Hohlbein)

Heike & Wolfgang Hohlbein - Märchenmond
(Copyright Cover: ueberreuter Verlag / Copyright Foto: Das Bambusblatt)

„Märchenmond“ von Wolfgang und Heike Hohlbein ist der erste gemeinsame Roman des deutschen Autorenpaares und erschien erstmals 1982 im Ueberreuter Verlag, nachdem das Paar mit dem Manuskript einen Wettbewerb des Verlags gewann.

Geschwisterliebe und eine magische Welt verbinden sich hier zu einer Geschichte.
Der junge Kim lebt das Leben eines ganz normalen 7. Klässlers. Er lebt mit seinen Eltern und seiner kleinen Schwester zusammen in einem Haus und er liebt es, zu lesen. Allem voran Science-Fiction.
Aber dann kommt es zu einer Katastrophe und Kim wird aus seinem klassischen, ruhigen Leben herausgerissen. Seine vierjährige Schwester, der eigentlich nur der Blinddarm entfernt werden sollte, wacht nicht mehr auf und liegt im Koma. Als seine Eltern ihm diese Sache endlich gestehen, fahren sie gemeinsam ins Krankenhaus und von da an sieht Kim das ein oder andere Mal einen merkwürdigen alten Mann, der ihn dann in der Nacht aufsucht.
Nur Kim kann seine Schwester retten, denn ihre Seele sitzt im Land Märchenmond fest, angekettet vom bösen Zauberer.
Kim nimmt diesen Ruf wahr und folgt seiner Schwester.

„Märchenmond“ war das erste Weihnachtsgeschenk, das wir zusammen von einer lieben Freundin bekommen haben. Das war im Jahr 2019 und ein Jahr später wollte ich es unbedingt lesen und rezensieren. Allein das Cover, wir haben die Erstauflage aus dem Jahr 2018, bietet sich für die Weihnachtszeit an. Außerdem ist dieses Buch, nach Aussage der Freundin, ein sehr prägendes Werk Literatur für sie gewesen und weil sie es uns ans Herz legen wollte, hat sie es uns geschenkt.
Es ist also ein Buch, das ich nicht einfach nur runterrattern konnte. Nicht, dass ich mir nicht allgemein eher Mühe gebe, Bücher vernünftig zu lesen, aber es gibt die, die mehr ins Gewicht fallen als andere und dieses war so eins.

Am Anfang war ich ja eher skeptisch. Wolfgang Hohlbein ist ein Name, mit dem ich beides verbinde: Gute und mäßige Werke. Noch dazu ist es ein Roman für eher jüngere Leute.
Dennoch bin ich offen an die Geschichte dran gegangen und habe es nicht bereut. Die Welt ist schön umschrieben, der Schreibstil absolut flüssig und behält man den Aspekt im Hinterkopf, dass es für jüngeres Publikum geschrieben worden ist, gibt es eigentlich nicht groß etwas auszusetzen.
Einzig eine Sache hat mich gestört und das war die Tatsache, dass Kims Eltern immer als „Mutter und Vater“ bezeichnet werden. Das war mir zu unpersönlich. Ich verstehe, welche Absicht damit verfolgt worden ist, aber wirklich zugesagt hat es mir nicht.
Vor allem, weil die Eltern sich auch selbst so bezeichnen.
Das war es aber auch schon mit dem Gemaule, ansonsten waren es eher kleine, nicht nennenswerte Dinge.

Mein Fazit

Zu „Märchenmond“ brauche ich nun gar nicht lange Luft holen.
Das Buch hat ein schönes Cover (in unserer Version), einen glatten und flüssigen Schreibstil, schöne Charaktere und eine liebevolle Welt. Es ist zwar oft sehr klischeebelastet, allerdings handelt es sich auch um eine deutlich ältere Geschichte und ich weiß nicht, wie viele Klischees damals noch „etwas Neues“ waren. Und selbst wenn nicht, Klischees sind nicht grundweg das Böse, man muss sie nur zu dosieren wissen.
Das war hier der Fall. Im Hinterkopf muss man vor allem auch behalten, dass sich mit „Märchenmond“ an jüngere Leser gerichtet wird.
Einzig die komische Absonderung der Eltern durch die kontinuierliche Bezeichnung „Mutter und Vater“ war mir ein kleiner Dorn im Auge, aber einer, über den man leicht hinweg sehen kann.

Geschrieben von Judith


Linksektion

Verlagsseite des Buches
„Märchenmond“ bei Thalia*

1 Kommentar zu „Rezension: Märchenmond (Wolfgang & Heike Hohlbein)“

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